08 June, 2009

Popkontext.de - Webseite!

Seit zwei Wochen ist meine neue Webseite Popkontext.de online. Da werde ich ab sofort alle längeren Texte und Bildstrecken einstellen.

In absehbarer Zeit werde ich der Seite auch ein schickeres Kleidchen verpassen und ein vernünftiges CMS installieren. Bis dahin noch etwas im Old School-Design als Trabbi unter den Déesen.

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30 May, 2009

Party Lights

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Support Your Local Subculture

18 November, 2008

Der Ball muss weiter rollen

Der Hessische Rundfunk plant die Abschaffung der letzten qualitativ hochwertigen Musik-Autorensendungen in seinem Programm. Wegen mangelnder Quoten, im Sinne der "Durchhörbarkeit" (aua).

Betroffen ist unter anderem die Sendung "Der Ball ist rund" von Klaus Walter. Seit 25 Jahren im Programm, ist sie inzwischen eine Institution, die mehrere Generationen musikalisch sozialisiert hat. Walter ist einer der mit Abstand kompetentesten Musikjournalisten Deutschlands, der auch mit über 50 noch am Puls neuer musikalischer Entwicklungen ist.

Qualifiziertes Autoren-Musikradio darf nicht nur noch ehrenamtlich bei Byte.fm oder den Bürgerradios stattfinden. Dafür zahlen wir auch Rundfunkgebühren! Da dies auch Signalwikung auf den Rest der deutschen öffentlich-rechtlichen Radiolandschaft hat, und unterstützt untenstehende Petition für den Erhalt dieser großartigen Sendung und leitet den Link an gleichgesinnte Leute weiter: www.derballistrund.org

Hier eine Artikel aus der FR-Online. Und ein Interview mit Klaus Walter in der Spex.

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31 December, 2007

Beate

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17 November, 2007

Tod eines "Fast-Beatnik-Abenteurers"

Am vergangenen Samstag starb der US-amerikanische Schriftsteller Norman Mailer. Er war einer der letzten der Generation der großen Nachkriegsschriftsteller des Landes. Bereits mit seinem Debütroman „Die Nackten und die Toten“ betrat er 1948 auch die internationale Literaturbühne. Bis zuletzt blieb er ein provokanter und streitbarer Geist, der sich nicht immer Freunde machte, sondern stark polarisierte. Viele Fehler sah er später selbst ein, aber er blieb seinen grundsätzlichen Idealen treu.




Seinen ersten Pulitzer-Preis gewann Norman Mailer für sein Buch „Armies of the Night“, „Heere der Nacht“. Darin beschreibt er in den Marsch auf den Pentagon im Oktober 1967. Tausende Demonstranten, viele von ihnen Hippies, wandten sich am Ende des Summer of Love gegen die Vietnamkriegspolitik der US-amerikanischen Regierung.

Auf die literarische Bühne war er bereits 1948 mit seinem Debütroman „Die Nackten und die Toten getreten. In diesem Antikriegsroman verarbeitete er seine Erfahrungen als Soldat im Pazifik. Er gilt bis heute als einer, wenn nicht der, wichtigsten Antikriegsromane des Jahrhunderts. Hier ist bereits ein zentrales Thema festgelegt, die Mailers Werk begleiten sollen. Er beschrieb weniger die Kampfhandlungen, als die psychische Disposition der Soldaten, die Zerrissenheit von Menschen in einer kalten, brutalen industrialisierten Gesellschaft, die als Ideale Freiheit und Selbstverwirklichung preist.

Mailer war 1923 in einer jüdischen Familie im New-Yorker Stadtteil Brooklyn groß geworden. Der Vater war Bekleidungshändler, nicht besonders geschäftstüchtig, aber äußerst stilvoll. Die Hosen im Haus hatte die Mutter an, deren Vater wiederum einer der wichtigsten Rabbies der Stadt war. Abgesehen davon, dass ihn die Mutter maßlos verwöhnt haben soll, zeigte er in der Schule herausragende Leistungen.

So wurde er bereits mit 16 Jahren an das Harvard College zugelassen, um Luftfahrtbau zu studieren. Das schloss er 1943 erfolgreich ab. Jedoch hatte er in dieser zeit die Literatur für sich entdeckt und war entschlossen, Schriftsteller zu werden. Bis zu seiner Einberufung ein Jahr später schrieb er an einem unveröffentlichten Roman und besuchte Schreibkurse. Dort lernte er nach eigenen Angaben, wie man es nicht machen soll.

Nach der Veröffentlichung seines Debütromans sollte er nie wieder unumstritten sein. Er ging zunächst mit einem Freund nach Hollywood, wo er als Drehbuchautor grandios scheiterte. Die darauffolgenden beiden Romane blieben weit hinter dem Erstling zurück.

Beeinflusst von der lebendigen und wegweisenden Kulturszene im New Yorker Greenwich Village, war er einer der Gründer der einflussreichen politischen Kulturzeitschrift „Village Voice“. Er bezeichnete sich selbst als „Fast-Beatnik-Abenteurer“. 1957 veröffentlichte er einen Schlüsseltext der aufstrebenden Popkultur, „The White Negro“, „Der weiße Neger“. Diese erschien zwei Jahre später in der Essay-Sammung „Advertisments for Myself“, „Werbung für mich selbst“. Diese setzte ihn wieder auf den Plan der Literaturszene und bewies, dass er keine Eintagsfliege war.

Mit den 60er Jahren war Mailers Zeit gekommen: Verhaltenskodexe änderten sich, neue sichtweisen setzten sich durch und er war mittendrin. Für Esquire und andere Publikationen kommentierte er als scharfer, meinungsfreudiger Beobachter die sozialpolitischen Umbruchsjahre. Ein Artikel über John Kennedy, „Superman Comes to the Supermarket“, soll sogar der Wahl Kennedys zum Präsidenten nachgeholfen haben. Selbst aktiv in der Anti-Vietnamkriegsbewegung, wurde sein Roman „Armies of the Night“ zu einem der besten Zeitzeugenberichte und Kommentare zu dem Thema. Er war einer der Mitbegründer des New Journalism-Stils, einer Verbindung von Tatsachenbericht und Erzählform des Romans.

Ende des Jahrzehnts wandte er sich auch wieder dem Film zu, wobei er sich am Stil Andy Warhols orientierte. Legendär wurde eine Szene aus „Maidenstone“, wo er dem Schauspieler Rip Torn in einem nicht inszenierten Zweikampf ein Stück Ohr abbiss. Mailer wurde immer wieder für seine vermeintliche Romantisierung von Gewalt angegriffen. Er war immer kampfeslustig, zumeist glücklicherweise verbal. So führte er mit Schriftstellerkollegen wie Gore Vidal legendäre Fehden, über die er sich profilierte. Betrunken ließ er sich jedoch auch gern auf physische Schlägereien ein, neigte zu häuslicher Gewalt und verletzte seine zweite Ehefrau einmal schwer mit einen Messer.

Der testosteronstrotzende Macho und wurde so zum klischeemäßiges Feindbild für die aufstrebende Frauenbewegung: sie betrachteten ihn als ein chauvinistisches Schwein. Mailer war niemand der klein bei gab und schoss zurück. Oft genug war er allerdings nur ratlos und verstand nicht, wo das Problem lag. Die prominente Frauenrechtlerin Gloria Steinem gab ihm bei einem Abendessen den Tipp: „Wenn du wissen willst, was die Frauen gegen dich haben, versuch doch einfach mal deine Bücher zu lesen.“ Als Reaktion auf die Angriffe erschien 1971 „Prisoner of Sex“, „Gefangener des Sexus“.

1979 gewann er mit dem Tatsacheroman „The Executioners Song“, „Gnadenlos“, seinen zweiten Pulitzer-Preis. Er sollte sein letzter großer Erfolg sein. Er schriebt hier über den ersten Verbrecher, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA hingerichtet wurde, Gary Gilmore.

Mailer sah sich vor allem als Romanschreiber, musste sich jedoch sein nötiges Kleingeld mit journalistischer Arbeit und Sachbüchern wie Biografien über Pablo Picasso und Marilyn Monroe verdienen. Er hatte sechs Ex-Frauen und neun Kinder auszuhalten und war trotz des Erfolgs oft in finanziellen Schwierigkeiten. Jedoch frönte er ausgiebig dem Promi-Dasein, dass er als einer der ersten überhaupt für sich konzipiert, gesucht und gefunden hatte. So war er Dauergast in diversen Fernsehtalkshows

Bis zu seinem Tod blieb Mailer ein scharfer politischer Kommentator, der sich für Menschenrechte und gegen Kriege wie den Irakkrieg aussprach. 2005 übergab er sein privates Archiv für 2,5 Millionen Dollar an die Universität Texas. Zuletzt sorgte er mit seinem Roman „The Castle in the Forest“, „Das Schloss im Wald“ für Aufsehen. Hier brachte er in einer vage biografischen Beschreibung Hitlers Zeugung und Kindheit und das absolut Böse zusammen. In seinen letzten Tagen fand der ehemalige linke Atheist auch noch zu Gott, wenn auch nur bedingt zu einem christlichen. „Ich glaube an Reinkarnation,“ sagte er in einem seiner letzten Interviews „Allerdings nicht für jeden. Es ist eine Art Auszeichnung.“

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28 October, 2007

Für 'ne Frau gut?

von Barbara Mürdter

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Text erschienen bei langeleine.de.

Was macht der Feminismus heute? Gibt es ihn noch? Muss es ihn noch geben, wo wir eine Bundeskanzlerin haben und man vermehrt Männer auf der Strasse sieht, die Kinderwagen schieben?

Die Massenmedien berichten hin und wieder über das so genannte Gender-Mainstreaming, die Unterschiede zwischen den Einkommen von Männern und Frauen, oder krude Anti-Feministinnen wie Eva Herrmann. Feminismus an sich wird immer noch mit den 70er Jahren und Alice Schwarzer verbunden. Mit der Assoziation verstaubt, vorbei, alles in Butter.

Das will nun die Autorin Sonja Eismann ändern. In einem Essayband lässt sie 28 jüngere Frauen zum Thema Feminismus und weibliche Identität in der Popkultur zu Wort kommen.


Du bis so gut im Kinderkriegen
du bis so gut im Tütenschleppen
du bist so gut im Hinternwackeln
du kannst auf hohen Schuhen gehen
Wie hast du das geschafft? - Mann hast du viel Kraft
Wie hast du das geschafft? - Hast du keine Angst?
Wie hast du das geschafft? - Wer hat dir das beigebracht?
Da sagt der Typ als Kompliment:
...Für ne Frau gut

Hans-A-Plast "Für 'ne Frau"


Für ne Frau gut – das sang die Hannoversche Punkband Hans-A-Plast um 1980. Nicht mehr aktuell oder kommt da doch der einen oder anderen etwas bekannt vor?

Sonja Eismann, Journalistin und Autorin hat in einem neuen Band mit Essays von Feministinnen von heute zusammengestellt. Sie geben vielfältige Einblicke in die Lebensrealität junger popkultursozialisierter Frauen.

Sie stehen nicht mehr mit Plakaten auf Demos, um für ihre Rechte zu kämpfen. Feminismus hat sich vielfach in den kulturellen Bereich verlagert. Hier drücken sie sich aus und leisten Widerstand gegen sexistische Bewertungen und Ausschlussmechanismen. Sie unterstützen ihre Freundinnen und ermutigen andere Frauen aktiv zu werden.

„Hot Topic“ nannte Eismann das von ihr herausgegebene Buch – brennendes Thema. Im Vorwort bemerkt sie, dass zu aktuellem Feminismus und Popkultur seit zehn Jahren in Deutschland keine Literatur erschienen ist. Anders in den USA. Dort entwickelte sich in den 90er Jahren der so genannte Third Wave Feminismus. Dieser baute auf dem Feminismus der 70er Jahr auf, verschob aber die Schwerpunkte entsprechend den aktuellen Gegebenheiten und Einsichten. Auch hier verlagerte sich der feministische Aktivismus in den kulturellen Bereich. Die Entwicklung wurde vielfach in Buchform dokumentiert. Auch in der deutsprachigen Welt gibt es zahlreiche Aktivitäten wie weibliche DJ-Crews, Bands und die aus den USA stammenden Ladyfeste. Jedoch fehlte die Literatur.

Entsprechend thematisch zusammengewürfelt sind die 28 kurzen Aufsätze, die Eismann ganz bewusst nur von Frauen angefragt hatte. Einen Quotenmann hielt sie für ein unnötiges und falsche Feigenblatt. Im ersten Teil des Buches geht es um den weiblichen Körper als gesellschaftliches Schlachtfeld - Magersucht als Reaktion auf gesellschaftliche Ohnmacht, lustvolle Sexualität und Verhütung, unziemliche Körperbehaarung und Geschlechtsidentität. Im zweiten Teil des Buches befassen sich die Autorinnen mit Erfahrungen im Alltag – sei es auf der Arbeit, beim Fußball spielen, Musik machen oder feministischem Aktivismus. Hier geht es nicht mehr darum, dass man als Ehefrau die Erlaubnis des Gatten braucht, um einer Berufstätigkeit nachzugehen. Das Gesetz wurde 1976 auf Druck der damaligen feministischen Bewegung abgeschafft. Hier geht es um viele kleine Diskriminierungen und sexistische Selbstverständlichkeiten, die in unserem Denken und Handeln festsitzen. Auch in dem von Frauen selbst. Was nicht verleugnet, das viele – auch an sich pro-feministische – Männer ihre privilegierte Stellung bewusst verteidigen, wenn es ans Eingemachte geht.

Fast alle Autorinnen berichten aus der persönlichen Erfahrung, die sie dann in einen größeren Zusammenhang stellen. Das macht das Buch auch für Nichtakademikerinnen leicht und nachvollziehbar lesbar. Die Themen können in der Kürze nur angerissen werden. Sie geben aber einen guten Überblick über verschiedene aktuelle Diskurse. Das Buch ist jüngeren Frauen zu empfehlen, die sich nicht sicher sind, inwieweit sie auf Sexismus im Alltag überempfindlich reagieren oder ob andere ähnliche Erfahrungen machen. Zudem gibt es Anregungen zu eigenen Aktivitäten, leider zu wenige und ohne konkrete Ansprechpartner, wie in den US-amerikanischen Publikationen üblich.

Das Buch sei aber auch interessierten Männern empfohlen. Vielleicht geht es ihnen dann ähnlich wie einem zitierten Professor, der eine Studie über Abtreibung machte. Bei der Veröffentlichung stellte er perplex fest: „Ich hatte mir bisher noch nie Gedanken darüber gemacht wie es ist, eine Frau zu sein.“


Hot topic is the way that we rhyme
Hot topic is the way that we rhyme

So many roads and so much opinion
So much shit to give in, give in to
So many rules and so much opinion
So much bullshit but we won't give in
Stop, we won't stop

Le Tigre - Hot Topic

„Hot Topic“ – Popfeminismus heute von Sonja Eismann (Herausgeberin) erschien im Ventil Verlag und kostet 14,90 Euro.

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04 October, 2007

Free Burma


Free Burma!

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